Der radikale Konstruktivismus hat um die Jahrtausendwende Lehrende mit seiner Kritik an der Didaktik irritiert und herausgefordert. Er bestreitet den Zugang zu einer beobachterunabhängigen Realität – Wissen wird vom denkenden Subjekt aktiv aufgebaut.
Was bedeutet dies für die Gestaltung hochschulischer Lehr-Lernprozesse – insbesondere im aktuellen Kontext, der zunehmend durch generative KI geprägt ist?
Ausgehend von Thesen zum Lehren und Lernen aus konstruktivistischer Sicht diskutieren wir konkrete Unterrichtskonzeptionen und befragen sie auf ihre zugrunde liegenden Werte:
- Wie begegnen wir Fragen von Macht und Verantwortung im Lernprozess?
- Ist Lernen eine zielorientierte Aktivität und wer setzt die Ziele?
- Wo bleibt das Wissen im hochschulischen Lernprozess?
- Wie ist mit unterschiedlichen Erwartungen der Studierenden umzugehen und wie begleiten wir sie?
- Was sind produktive Zugänge zur Beurteilung und Zertifizierung?